Ich als Mensch, spreche zu dir jetzt als Menschen. ”Natürlich!”, meinst du. Nun, du wirst gleich sehen, dass das gar nicht so “natürlich” ist. Schon oft habe ich versucht zu vermitteln, dass wir zwar hier auf der Erde als Mensch sind, aber genauso gut und zur gleichen Zeit unsere Seele, die für unser menschliches Auge unsichtbar ist.
Um das halbwegs gut für unseren Verstand begreiflich zu machen, will ich es als eine Geschichte darstellen. Die Geschichte der Wahrheit, die unsere menschliche Form weder fühlen, sehen, tasten, schmecken oder riechen kann. Ja, genau genommen kann unser Verstand das alles nicht einmal verstehen und noch weniger glauben. Nimm also das, was ich dir jetzt erzählen werde, einfach als eine Geschichte an und erkenne selbst, was du damit tun willst.
Es gibt eine Dimension, in der es keine Polarität gibt, wie auf unserer Erde. Denn hier hast du wahrscheinlich gelernt, dass es immer zwei gegensätzliche Dinge gibt (und alle Abstufungen dazwischen). Also Gut und Böse, oben und unten, kalt und warm, angenehm und unangenehm usw. Aus dieser Polarität wird der Zweifel geboren. Unser Verstand muss nämlich alles bezweifeln. Und das aus gutem Grund. Ich komme gleich dazu.
Wenn ich dir jetzt erzähle, dass es eine Dimension gibt, wo es das alles NICHT gibt, sondern nur alles existiert (man nennt das LIEBE), dann beginnt dein Verstand sofort zu zweifeln. Vielleicht “glaubt” er es auch mehr oder weniger, auch weil er das schon so oft gehört hat, aber hinter diesem Glauben lugt immer wieder der Zweifel hervor. Das muss so sein! Für deinen Verstand ist so eine Dimension nicht begreifbar und er fragt auch gleich nach: Wo ist das? Wie funktioniert das? Kann ich diese Dimension besuchen, um mich selbst zu überzeugen, dass sie existiert? Und wenn ja, wie?
Aber du selbst, also dein wahres SEIN, deine Seele, kommst genau aus dieser Dimension. Nein, du bist sogar noch dort, weil es in dieser Dimension keine Zeit und keinen Ort gibt. Wenn also eine Seele ihren Körper verlässt (wenn ein Mensch das tut, was wir “sterben” nennen), dann geht diese Seele nicht von uns weg in ein anderes Land. Die Seele verlässt nur ihren Körper und bleibt vollständig in dieser anderen Dimension.
Du als irdischer Mensch kommst aus genau dieser Dimension, über die du jetzt gerade nachdenkst. Warum weisst du darüber nichts mehr und warum kannst du sie nicht wahrnehmen? Warum musst du immer wieder zweifeln, wenn es doch sogar Hinweise gibt, dass diese Dimension existiert?
Nun, das ist nicht bei allen Lebewesen so. Je weniger das Gehirn eines Lebewesens auf der Erde entwickelt ist, umso mehr ist es mit seiner “wahren Heimat” verbunden. Selbstverständlich müssen diese Lebewesen sich auch auf der Erde zurechtfinden und je höher sie entwickelt sind, je mehr sie auch mit dem Menschen zusammen leben, umso mehr gehen ihre “Instinkte” (die Impulse des SEINS) verloren. Je höher ein Lebewesen entwickelt ist, umso mehr lebt es in der Trennung. “Trennung” - ein neues Wort. Trennung gibt es in der Dimension, wo es keine Dualität gibt, nicht. Alles ist EINS, nämlich LIEBE, göttliche LIEBE.
Aber eben nur in dieser Dimension. In der Dimension der Erde, in der wir leben, findet Trennung statt. Diese Tatsache macht einen großen Teil des Unglücklichseins aus. In der Tat ist jeder Mensch vom anderen getrennt, genauso von jedem anderen Ding oder Tier. Sogar von jeder Pflanze, auch wenn er sie isst oder raucht oder ihren Duft einatmet. Trennung ist der “Normalzustand” auf der Erde.
Doch es gibt auch eine Art “Übergangsstadium” in der EINHEIT. Deshalb gibt es individualisierte Seelen. Also "Teile" von "ALLEM-WAS-IST und doch die ganze EINHEIT (weil es dort keine "Trennung" gibt). Warum das so ist, darf für deinen Verstand Spekulation bleiben. Wenn du dein SEIN wahrnehmen kannst, kannst du es aber von ihm erfahren.
Seelen wollen mit einem Körper auf der Erde leben und alles erfahren, was sie nur erfahren können. Auch die unangenehmen Dinge, denn sie sind sich bewusst, dass hier das Angenehme nicht ohne das Unangenehme existieren kann. So kommt es, dass dein SEIN (deine Seele) sich entschlossen hat, in deinem Körper auf die Erde zu inkarnieren. Und zwar immer wieder, solange, bis es alles erlebt hat, was es erleben wollte. Reinkarnation ist zwar bis heute nicht bewiesen, aber es gibt wissenschaftliche (!) Hinweise darauf. Das war jetzt hoffentlich eine gute Anregung für deinen Verstand, da ein wenig weiter zu forschen.
Dein SEIN kann aber nicht in die Dualität inkarnieren, ohne einen zweiten Körper zu beleben (Auf Grund der Polarität in der Dualität). So entstehen sogenannte Dualseelen. Ein Ausdruck, den der Verstand geschaffen hat. Jeder Mensch besitzt diese sogenannte “zweite Inkarnation”, aber die wenigsten Menschen treffen sie und außerdem muss diese Inkarnation nicht zur gleichen Zeit auf der Erde sein. Das ist deshalb so, weil es in der EINHEIT weder Zeit noch Raum gibt. Aber zu jeder Inkarnation, die von einer bestimmten Art von Energie bestimmt wird, muss eine andere Inkarnation, die von der gegensätzlichen Energie geprägt wird, existieren. Irgendwo, irgendwann. Tiefer möchte ich darauf jetzt nicht eingehen.
Dein SEIN, also deine göttliche Seele, belebt deinen Körper und möchte sich durch ihn ausdrücken und über ihn das Erdenleben erfahren. Denn dein SEIN kann auf dieser Erde gar nichts tun und erfahren. Alles, was man auf der Erde benötigt, besitzt der Körper. Damit wäre alles bestens! Das SEIN belebt den Körper und der Körper stellt sich als Werkzeug und “Erfahrungsmaschine” im Erdenleben zur Verfügung. Bei vielen sogenannten “primitiven” Tieren ist das auch der Fall. Denn sie sind selbstverständlich auch belebt.
Aber warum können wir Menschen unser SEIN und die dahinter liegende EINHEIT und LIEBE nicht mehr wahrnehmen? Warum werden wir vollkommen von den Geschehnissen im Außen aufgesaugt? Warum fallen wir immer wieder von “himmelhoch jauchzend” in “zutiefst traurig”? Warum haben wir Ängste und Zweifel? Warum finden wir unser SEIN nicht mehr und zweifeln sogar an seiner Existenz?
Der Grund ist unser Verstand. Wir Menschen benötigen mehr Verstand, als andere Lebewesen. Denn unser Verstand will uns beschützen (und tut es auch!) und hat der gesamten Menschheit das Überleben gesichert und viele Annehmlichkeiten gebracht. Auch du bedienst dich immer wieder deines Verstandes und das ist gut so. Im gleichen Atemzug hat aber der Verstand die Führung über dich übernommen. Das ist weniger gut. Er mischt sich immer ein, zweifelt vieles an und erzeugt Ängste in uns. Das geschieht schleichend im Laufe der Sozialisation in der Kindheit. Erziehung, die Entwicklung der Persönlichkeit, Vorstellungen und Wünsche führen zu einem immer ausgeprägteren Vorherrschen des Verstandes und das Ego entsteht. Bald schon ist ein Leben ohne Ego nicht mehr vorstellbar. Deshalb höre ich sehr oft: “Aber wir benötigen doch unser Ego, um zu überleben!”.
Das ist falsch. Ein Leben nach den Vorstellungen des Egos wird immer wieder schmerzvoll sein und bringt Drama und Verzweiflung. Das Ego will die Trennung überwinden, kann es aber nicht. Ja, die Trennung wird geradezu immer größer durch die Vorstellungen unseres Egos! Das Ego selbst wird immer vorherrschender, je weiter wir uns darauf einlassen und seinen Vorstellungen auf den Leim gehen. Unser Verstand versucht dann verzweifelt, gegen “Unglück” anzukämpfen oder alles abzusichern, im Griff zu haben, vorzubeugen. Aber die Angst und der Zweifel bleiben und werden immer größer.
Das ist deshalb so, weil unser Verstand irdisch ist und bei weitem nicht alles wissen kann, nicht alle Eventualitäten abschätzen kann und sich schlicht und einfach irren kann - und immer wieder irren wird. Das bekommt unser Ego mit und entwickelt - je nach Persönlichkeit - noch mehr Angst. Unser Gehirn versucht dann mit bestimmten Massnahmen, diese Angst zu reduzieren. Zum Beispiel durch Verdrängung, Ausweichen oder es glaubt an sich selbst so sehr, dass es den Menschen zu einem eingebildeten, aufgeblasenen Wichtigtuer macht. So gibt es dann zwei vom Ego beeinflussten Menschentypen: Die ängstlichen, die wissen, dass alles schiefgehen kann und sie selbst nicht wirklich viel beeinflussen können und die selbstsicheren und eingebildeten, die glauben, alles im Griff zu haben. Das Ziel der Ängstlichen ist es dabei, zu den Selbstsicheren zu werden, denen angeblich nichts passieren kann und die sich ihre Welt selbst “erschaffen”.
Beides ist aber eine Ausbildung des Egos und bringt alles mit sich, was das Ego eben so mit sich bringt. Wenig Gutes. Schau dich einfach um und du siehst es. Im Großen in der Welt und im Kleinen um dich herum. Um wieder glücklich, zufrieden, kreativ, wirklich reich und liebevoll zu werden, muss das Ego gehen, damit wir unser SEIN wieder wahrnehmen können. Wir benötigen das Ego nicht. Es wird gehen, wenn wir lernen, mit unserem SEIN in Kontakt zu kommen. Der Verstand bleibt und Gefühle gibt es auch weiterhin, aber das Ego, das uns durch Ängste und Zweifel gesteuert hat, ist verschwunden.
Das Ego ist so laut, dass es das SEIN, die göttliche LIEBE, übertönt. Es ist schrill und verwischt unser klares Bild. Unser SEIN dagegen ist leise. Unser SEIN ist Klarheit. Das Ego überzeugt uns von der Notwendigkeit des Lebenskampfes. Das SEIN aber ist der innere Frieden, das Ende jeglichen Kampfes. Das Ego bringt Trennung und Wettkampf hervor, im SEIN fühlen wir unseren natürlichen Zustand der Zufriedenheit in der EINHEIT.
Kann man denn in der dualen Welt die EINHEIT erfahren? Ja. Es ist möglich in der Hingabe an das SEIN, an den individualisierten Teil der göttlichen LIEBE in und um uns herum. Du kannst jederzeit entscheiden, ob du deine Entscheidungen aus dem Ego heraus triffst, oder den Impulsen deines SEINS folgst, der göttlichen, bedingungslosen LIEBE aus der EINHEIT. Ja, du bist ein Mensch und als solcher mit Fehlern behaftet, klein und unscheinbar. Sich aufzublasen hat gar keinen Sinn und verändert an dieser Tatsache gar nichts.
Aber in Verbindung mit deinem göttlichen SEIN, einem Teil von ALLEM-WAS-IST, bist du in der Lage die ganze Welt zu verändern. Zuerst aber wirst du dich selbst als Mensch verändern, der von dieser Göttlichkeit belebt wird und sich von seinem kleinen menschlichen Verstand leiten ließ.
So, das weißt du jetzt. Was machst du aber mit deinem Wissen, wenn du glaubst (Ego!), dein SEIN (noch) nicht erfahren zu können? Wenn dir dein Zweifel (Ego!) einredet, dass du zwischen den Vorschlägen deines Egos und den Impulsen deines SEINS nicht unterscheiden kannst? Wenn dein Vertrauen in die göttliche Führung so klein ist, dass du lieber den “sicheren” Weg des Egos gehst? Was machst du dann?
Du als Mensch kannst dein SEIN als deinen göttlichen Führer anerkennen. Du kannst dich ihm beugen und dich ihm hingeben. Du kannst auf die Knie gehen oder dich auf den Boden werfen. Das geht zu weit? Wirklich? Wer in dir sagt das? Vielleicht erfährst du das erste Mal wirklichen Frieden in dir, wenn du eine dieser Haltungen einnimmst und alles abgibst, was du gar nicht beeinflussen kannst. Das wird sich wahrscheinlich so angenehm anfühlen, dass du es immer und immer wieder tun wirst. Dann gibst du alles an dein SEIN ab und lernst, seine Impulse wahrzunehmen und umzusetzen.
Dein SEIN ist verständnisvoll. Es versteht die Begrenztheit deines Körpers. Es versteht die Bemühungen deines Verstandes, dich beschützen zu wollen. Es weiß alles, was du erlebt hast auf dieser Welt und wie du tickst. Als Mensch kannst du mit ihm reden und es wird dich immer hören. Allerdings kannst du seine Antworten nur hören, wenn dein Ego schweigt. Dazu mag es notwendig sein, dass du dich vor der göttlichen Schöpfung verbeugst und dich deinem SEIN ergibst. Dann ist der Kampf endlich vorbei und in dir herrscht Frieden. Dein SEIN ist dieser Frieden. Dein SEIN ist LIEBE. Dann bist du endlich frei.
In LIEBE, Annelie
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