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Wo bleibt das Mitgefühl?

Die meisten Menschen erleben im Laufe ihres Lebens den einen oder anderen Schicksalsschlag. Dramatische Situationen, die - weiß Gott - nicht immer gut ausgehen. Oft fühlen wir mit diesen Menschen oder müssen selbst Schicksalsschläge verarbeiten. Im Allgemeinen gelingt das auch. Wir versuchen mitzufühlen, können aber die Geschehnisse immer nur durch unsere eigene Brille betrachten. Wir haben Verständnis, weil wir viele Situationen und Gefühle von uns selbst kennen oder wir sie uns vorstellen können.


Menschliche Dramen lösen alle Arten von Gefühlen aus, die wir aus dem eigenen Erdenleben kennen. Sehr oft steckt auch eine gehörige Portion Angst dahinter, dass uns etwas Ähnliches selbst passieren könnte. Schicksalsschläge im Leben kommen immer wieder vor und das wissen wir genau. Die Augen davor zu verschließen ist keine Lösung. Vor Mitleid nicht mehr richtig zu funktionieren, aber auch nicht. Es sind die Gefühle, die dann das Leben bestimmen und unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Methoden gefunden, mit diesen Gefühlen umzugehen. Es müsste doch einen gesunden Mittelweg geben? Schon ein wenig mitfühlen, aber sich nicht so ganz hineinziehen lassen, oder?


Der Mittelweg ist nicht die Lösung. Denn der Mittelweg ist nicht Fisch und nicht Fleisch und man pendelt zwischen dem Negieren von Tatsachen und dem Kampf gegen "negative" Gefühle. Findest du dich bei dieser Beschreibung wieder? Mir ist es fast mein ganzes Leben lang so gegangen. Ich wollte am liebsten nur schöne Dinge erleben und auch keine Dramen im Bekanntenkreis oder der Familie. Oder gar selbst Betroffene sein. Dadurch befand ich mich im ständigen Kampf um Sicherheit und Wohlergehen für die ganze Welt.


Heute sehe ich menschliches Drama nicht mehr ausschließlich als Drama, weil ich dahinter blicken kann. Und doch gibt es Verluste an Menschenleben, die mich packen. Zu früh oder unerwartet aus dem Leben geschieden. Oder ein Mensch stirbt, der (scheinbar) noch gebraucht wird auf dieser Erde - wer (welcher Mensch) kann so einen Tod verstehen? Viele Schicksalsschläge kann man nicht verstehen. Ich als Mensch zumindest nicht. Mein Verstand ganz sicher nicht.


Aber ich kann Unglücksfälle heute als Weckaufruf verstehen. Ein schwerer Schicksalsschlag kann dazu führen, das ewige LEBEN hinter dem begrenzten Menschenleben zu entdecken. Also die Seele, das SEIN, in uns selbst. Komischerweise passiert das aber nicht oft. Ich beobachte immer wieder, dass nach einer kürzeren oder längeren Phase der Trauer alles wieder ähnlich weitergeht, wie vorher. Natürlich um eine Erfahrung reicher, aber die meisten Schicksalsschläge verhindern meistens nicht, dass der betroffene Mensch letzten Endes wieder am menschlichen Leben anklammert.


Halt! Ein paar Ausnahmen scheint es zu geben! Mit fallen da zum Beispiel Menschen mit einem Nahtoderlebnis ein. Die Erfahrung dieser anderen Dimension scheint Menschen für immer zu verändern. Und dann natürlich die Menschen, die ihre Dualseele in diesem Leben treffen. So ein Ereignis bleibt nicht ohne Folgen und ich bin der festen Überzeugung, dass alle Dualseelen noch in diesem Leben vollkommen erwachen werden. In beiden Fällen entdeckt der Betroffene seine Seele. Denn das Ereignis bewirkt den Verlust des Egos und der Verlust des Egos ermöglicht das Erkennen der Seele.


Zuerst einmal wird die eigene Seele erkannt. Dann aber erkennt man mit der Zeit diese Seele auch in anderen Menschen und allen Lebewesen. Am Ende erkennen wir die Göttlichkeit sogar in allen Dingen, auch wenn sie von keiner Seele belebt werden. Es ist ein Prozess. Er kann durch ein Ereignis (Nahtoderfahrung, Dualseelenerfahrung) plötzlich angestoßen werden oder langsam stattfinden (spirituell Suchende). Im letzten Fall gibt es immer wieder einmal Zeiten, wo man das göttliche SEIN in sich erfährt und dann wieder nicht.


Doch es gibt einen "Point of no Return", an dem die Wahrheit, die göttliche LIEBE und das ewige LEBEN der Seele nicht mehr "vergessen" werden kann. Das SEIN wird dann zum ständigen Begleiter, während alle Dinge im Leben stattfinden, wie sie eben stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt können alle Ereignisse ganz tief wahrgenommen und auch gefühlt werden, ohne dahinterliegende Angst. Denn gleichzeitig mit dem Ereignis ist das Bewusstsein vorhanden, dass das menschliche Leben zu Ende gehen wird, während die eigene Seele unsterblich ist. Das gilt für mich. Und für dich. Für alle geliebten Menschen im Leben und alle, die wir nicht unbedingt um uns brauchen. Es gilt für jedes Lebewesen, jedes Tier und jede Pflanze. Sie alle sind letzten Endes unsterblich.


So ist es möglich, Mitgefühl zu empfinden und doch das ewige LEBEN, die LIEBE und die Wahrheit hinter dem, was passiert, zu erkennen. Kein Mittelweg, sondern gleichzeitig Mitgefühl mit den Menschen und das Erkennen der unverletzlichen Seele dahinter. Verlust und Trauer auf der Erde und gleichzeitig Vollkommenheit, göttliche LIEBE und Perfektion in der anderen Dimension. Beides können wir zur gleichen Zeit erfahren und wahrnehmen und müssen nicht auf das Leben nach dem Tod warten. Die Seele lebt jetzt schon in uns und in allen Lebewesen. Das Erkennen der eigenen Seele (des SEINS) relativiert jede Trauer und jeden Kummer.


In LIEBE

Annelie


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